
Dass ich in letzter Zeit mit der Gemütlichkeit meiner Wohnung überhaupt nicht mehr Konform gehe, liegt wahrscheinlich auch nur daran, dass die zwei Mitbewohner ihren ganz eigenen ästhetischen Sinn leben. Ich bin ein Mensch der Gemütlichkeit in den eigenen vier Wänden sehr zu schätzen weiß, ist es aber dann so weit, dass leere Zuckerlpapierknäuel nicht mehr nur dekorativ am Boden liegen, sondern bereits selbstständig von dort wegkrabbeln können, dann hört sich der Spaß wirklich auf. Wir sind ja nicht bei Hempels, na sie wissen schon wo!
Nichts desto trotz härtet das Leben auf einer Müllhalde ja auch total ab. Man bedenke nur, wieviel weniger Krankheiten und Allergien überhaupt eine Überlebenschance im Bioorganismus haben, wenn der durch eine Bazillendauerbelastung dermaßen herausgefordert ist! No chance sag ich ihnen!
Stutzig machten mich nicht die Katzenstreuverwüstungen im Klo, nicht die Hasenhaare unterm Sofa, nicht die Trauerränder der Badewanne und auch nicht die Pizzareste in der Küche. Stutzig machten mich allein die Mascarareste im Waschbecken. Peavy?
Einige Narrereien sind wir vom prolligen, dennoch eitlen Kaninchen inzwischen gewohnt. Aber schminken, sich zurechtmachen wie eine Frau. Vielleicht auch noch das Puschelschwänzchen rasieren. Und das Alles mit meinen Hygieneartikeln? Wieder kann ich nur betonen, irgendwo muss auch der Spaß seine Grenzen haben! So lustig es sich auch anhören mag mit zwei, nahezu wilden Tieren, in einer WG zu leben, es hat Alles im Leben, wirklich Alles, seine Schattenseiten!
Also fege ich durch die kleine Wohnung (Und danke Gott dafür, mir Hr. Cerny geschenkt zu haben, der mir versicherte die Wohnung ausreichend versichert zu haben!) und knalle angeekelt die Max Factor auf den Tisch! Den Lockenstab gleich dazu, denn der riecht ebenfalls widerlich nach verkokeltem Tierhaar!
"Was soll dass ", begehre ich auf, und die dünne Stimme scheint die Luft förmlich zu zerschneiden. Die Schlagader pulsiert wild und Hr. Pinokkeles verzieht sich schnell unter die Polstermöbel. Er weiß wann es an der Zeit ist mir aus dem Weg zu gehen, zumeisten dann, wenn die Stunde dreizehn geschlagen hat!
Nur Purzel, das arme Katzentier sieht verwirrt zu mir auf (denn im Gegenteil zu dem Hasen, kann es seinen Kopf anheben)
"Katzenwäsche", erklärt es unschuldig! "Jede junge Katzendame muss auf ihr Äußeres Erscheihnungsbild achten, oder ist dass bei euch hier anders?" Sagts und schleckt sich mit der rosa Zunge eine Augenbraue in Form. Jetzt ist mir klar, wie das Luder zu so verführerisch langen Wimpern kommt.
"Auch dass noch", ächzt es unter dem Sofa heraus. "Purzel ist ein Weibsbild! Geeeehhhh biiittteee!!!"
Ob mit Mascara oder ohne, da kann auch ich nur mehr große Augen machen!
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