
Das ich nicht ganz in den Boden gestampft bin und mit großen Hasenaugen aus dem allerletzten Loch spähe, liegt wahrscheinlich auch nur daran dass es in meinem Leben Menschen gibt, die sich zurecht gute Freunde nennen können. Wenn der Mann vom Klo bei mir mal wieder eine Stippvisite abgehalten hat, nur um kurz darauf wieder ohne große Worte in die Nacht zu verschwinden, dann sind sie es die mir die Stange halten. Im Übertragenen Sinn, denn in Wirklichkeit halten sie Händchen, streicheln durchs Haar und erzählen von einem Leben in dem irgendwann auch mal wieder alles in Ordnung sein wird. Nie maßen sie sich an, mir Rat durch Schläge aufzudrängen, nie wollen sie mehr aus mir herauskitzeln als ich ihnen von selbst ins Gesicht kichere. Aber immer sind sie zur Stelle und auf Streifzug um meine emotionelle Grenze gut bewacht zu wissen.
Was wär ich ohne diese Grenzgänger, die in meinem Leben die Bahnen ziehen die ich dann leichter durchwandern kann. Was würde ich tun ohne die Menschen, die mich in einem Zelt aus Herzlichkeit und immer mit einer bereits geöffneten Flasche Bier empfangen.
Auffangen.
Einfangen, wenn ich schon wieder mal auf Herzensirrwegen durchs Leben pilgere.
Aufpassen, dass mir nichts geschieht und Aufhalten, die, die mir weh tun wollen.
In schlechten Zeiten rücken Menschen näher zusammen. Wenn sie dir so nah sind, dass du sie nie wieder missen möchtest, dann kannst du ihnen den Ritterschlag der Freundschaft spenden. Und getrost dein Zelt neben das ihre aufschlagen, in dem Wissen, dass ihr gemeinsam allen Winden trotzen werdet.
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