Wer sich nicht vorstellen kann, was ich heute in meinem Gärtchen erlebt habe, der möge bitte weiterlesen.
Die Schatten sind schon lang und die Sträucher am Wiesenrand werden zunehmend dunkler. Bald werden sie sich verfärben. Lila, Violett, immer finsterere Mäntel werden sie umlegen, bis sie sich schließlich auch als Schatten in die nächtliche Landschaft einfügen. Noch aber ist es nicht soweit, noch sind die Blumenkelche nicht ganz geschlossen, die Wolken am Himmel von einem zarten Rosa und noch kreisen die Schwalben jubilierend am Himmel.
Wie kleine, dunkle Schmetterlinge sehen sie von der Erde aus, fliegen in undurchschaubaren Zirkeln und zeichnen unsichtbare Muster in das blasse Blau. Einmal hin und einmal her, als hätten sie diese Vorführung wochenlang geübt. Nein, als wären sie zu keinem anderen Zweck auf der Welt, als in der drohenden Dämmerung ihren friedlichen Tanz zum Besten zu geben. Sie fliegen mit dem Aufwind, höher und immer höher, nie geradewegs, immer in Schnörkeln, mal rechts, mal links. Am höchsten Punkt stehen sie, selten, kurz still, nur für den Bruchteil einer Sekunde, so als ob sie die gute Aussicht auskosten wollten.
Das Grillengezirp wird immer lauter, der Himmel nimmt schon sein sanftes Grau an und die Wolken, die eben noch als rosafarbene Zuckerwatte umher strichen, sind längst verflogen. Nur ab und antrübt eine aschige Anhäufung den Abendhimmel, als hätte ein, längst vergessen geglaubter, Riese ihn missbraucht, um die Überbleibsel seiner allabendlichen Zigarette auf ihm abzuladen. Der Kirchturm gibt Signal, die Glocken läuten Neun und als wäre dies das vereinbarte Zeichen, ziehen sich die Schwalben zurück in ihr sicheres Nest. Solide gebaut und gut gerüstet gegen die Gefahren der Nacht.
Schwarz zeichnen sich jetzt die Blätter des Kirschbaumes gegen den Himmel ab. Grashüpfer und Grillen zirpen, schmettern ihr Lied hinaus, auf dass es die ganze Welt hören möge. Ein Nachtfalter sitzt einsam auf einer schlafenden Blume und erfreut sich an dem Spiel.
Sonntag, Juni 17, 2007
Samstag, Juni 16, 2007
1001 Nacht
Wer sich nicht vorstellen kann, um welche Haaresbreite ihr mich an einen ruchlosen Basarhändler verloren hättet, der hat wohl noch nie von Alibaba und ähnlichen Zeitgenossen gehört.
Will es der Zufall, dass man sich mit Kind und Kegel gen Süden begibt und dort auf Djerba einen landesüblichen Basar aufsucht, zwecks Anhäufung von Schmuck und Tand (und dem einen oder anderen Fetzerl). Wäre es nicht ein Ausflug von Fr. Marlen, würde es ganz und gar mit rechten Dingen zugehen. Doch natürlich muss sich auch hier, wie gehabt, ein kleiner Fehlerteufel einschleichen.
Will es der Zufall, dass man hübsche und äußerst dekorative Keramikschüsseln entdeckt, welche man zu exportieren gedenkt und nun in ein Verhandlungsgespräch mit dem ortsansässigen Verkäufer tritt. Nicht wenig Zeit verstreicht, doch gut Ding will Weile haben und endlich ist man sich einig.
Der Keramiktändler betört von meiner lieblichen Stimme macht mir einen guten Preis, ich schlage zu und ahne noch nicht, dass für mein geringes Geld ich selbst als Draufgabe herhalten muss. 20 Kamele, ein spitzen Preis wie man mir sagt.
Alle Afrika-Fans sind nun aufgefordert mir dieses Angebot zu übersetzten. Schließlich kann es
nie schaden, den eigenen Marktwert zu kennen.

Montag, Juni 04, 2007
Von (der) Muse geküsst

Wer sich nicht vorstellen kann, wie verzweifelt ich gerade versuche, mich in den A**** zu beißen, der ist wohl noch nie fünf Tage außer Landes gefahren, nur um dann die angepeilte künstlerische Darstellung zu versaufen!!!
Also Muse verpasst, aber ansonsten irrsinnig gut umgesetzt. Das Festival 07 zeichnete sich besonders durch den ausgeprägten zusammenhalt der Gruppe aus, was sich in Form von ungehemmtem Flüssigkeits- und Geruchsaustausch wiederspiegelte. Man kann sich also ein Kleingrüppchen Menschen vorstellen, die gemütlich um einen Campingtisch sitzen (oder wahlweise Wiese/Decken/Gatsch) und abwechselnd Bier, Gin, Antidurchfallpulver und Antiblähungstropfen durch die Runde reichen. Fast wie in einer kleinen Familie.
Das Wetter hat ebenfalls gehalten, was es uns angekündigt hat. Wechselweise stechender Sonnenschein, der das Zeltlager in eine finnische Saunalandschaft verwandelt, oder Schnürlregen allá Salzburger Festpielwochen. Aber dank der schicken (pinken) Regenhäute sind wir nicht all zu nass geworden. Nur der Gin war etwas dünner dieser Tage.
Bleibt zu guter Letzt nur zu sagen, dass es wiedermal fünf ereignisreiche Tage waren, die uns noch etwas näher zusammenrücken ließen. Ich möcht mich ganz herzlich bei euch bedanken, es war eine tolle Zeit. Und wenn wir schon beim thematisieren sind...
Lieb haben wär ein Thema!!!!

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