Montag, Dezember 10, 2007

Frittierölpunsch


In jeder Frauenzeitschrift kann man dieser Tage 100 gute Ratschläge für schnöden Mammon erwerben, was euch aber keiner verraten wird, sag' ich euch jetzt. Wenn ihr wirklich ein schönes Weihnachtsfest verbringen wollt, dann vermeidet es, wie ich Samstags, einen rastlos überfüllten Christkindelmarkt aufzusuchen, um euch dem Punschgenuss zu widmen.


In der Zeit der vorweihnachtlichen Gemütlichkeit kann es leider leicht vorkommen, dass euch an solchen Topp Spot's eure vorweihnachtliche Menschlichkeit abhanden kommt. Sei es durch die unbescheiden, riesige Menschenmasse, die stößt und rempelt und so gar nicht christlich agiert. Sei es durch die lange Schlange am Punschstand, die komischerweise für dich nicht kürzer wird, weil sich laufend neue Menschen vorschummeln. Oder sei es gar durch den Punsch himself, welcher unter dem Deckmantel des Geschmackverstärkens, als alles mögliche verkauft wird, nur nicht als das was er wirklich darstellt. Frittieröl, Abwaschwasser und geronnenes Joghurt, zusammengemixt und für sieben Tage auf die Fensterbank gestellt, könnte nicht besser schmecken. Allerdings auch nicht schlechter. Aber wie heißt es ja so schön, nirgends kann man sich so übel und überteuert, wie auf einem Weihnachtsmarkt betrinken.


Da hilft auch nicht der nette Gospelchor, der den weiten Weg vom Laaerberg hinunter gewagt hat, und ebensowenig die liebenswerte Gesellschaft. Kann man sich auch noch so sehr, über anderer Leute Skurilität amüsieren, bei Lebensmitteln hört sich der Spaß wirklich auf. Also Finger weg vom weißen Schokoladepunsch, vom Marzipanpunsch, vom Franzl- und vom Sissipunsch, vielleicht lasst ihr eure Zungen besser einfach aus allen steirischen Punschhäferln raus. Glaubt mir, dass verdirbt Magen und Stimmung.



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