Wer sich nicht (mehr) vorstellen kann, wie gut Gras nach einem Regensturz riecht, der sollte schleunigst mal wieder seine Gummistiefel anschnallen und losziehen. Wenn die langen Grashälme, die am Rand eines Feldes stehen, so tropfnass sind, dass sie sich der Erde zuneigen, wie höfliche Kammerdiener, die einen Bückling machen, wenn jemand vorbei kommt, dann ist es genau das richtige Wetter für einen Spaziergang. Man riecht auf einmal so viel, dass man sich fühlt wie Bambi, bei seinem ersten Ausflug aus die Lichtung. Blumen, Erde, Kräuter, Gräser...man kann die Schnecken zählen, die den Weg kreuzen. Die Blaumeisen und Spatzen und Amseln die ein lustiges Wanderlied singen. Und, und, und...
Vielleicht erinnert mich deswegen ein Regenspaziergang immer an meine Kindheit, weil es heute keinen einzigen Menschen mehr gibt, der freiwillig rausgeht, wenn es regnet. Bei uns gab's da kein Wenn und Aber. Regenmantel an, Gummistiefel aus dem Schrank, und los geht's. Seit wann ist es eigentlich so verpönt im Regen das Haus zu verlassen?
Seit ihr alle aus Zucker? Oder liegt es mehr daran, dass ihr euch generell nicht mehr gerne bewegt? Dafür stopft ihr aber alle Light-Produkte in euch hinein, weil ihr euch zu dick fühlt.
Kinder, Kinder, das kann doch nicht gesund sein! Also, nichts wie hin, ins Fachgeschäft, da gibts bestimmt eine trendy Outdoorjacke (weil Regenmantel hört sich uncool an) und dann traben wir los, zu einem extreme-walking!
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